Ragú Bolognese

 

Vor vielen Jahren saßen wir in Bergamo zusammen, hatten gerade gegessen,unser italienischer Freund Amos, seine Schwester Renata, Ulla und ich. DerGrappa und der Espresso standen schon auf dem Tisch. Wir unterhielten uns locker über die italienische Küche und waren bald ineine fast abendfüllende Diskussion verstrickt. Wie macht man die korrekteBolognese oder richtiger das korrekte Ragú Bolognese? Meine damaligeVersion - lächelte Amos - sei ein typisch skandinavisches Missverständnisder italienischen Küche und erzählte seine, worauf Renata gleich empörtaufbegehrte, dass seine Version doch nur zu männlich simplifiziert sei. Wosei denn die Milch, die Sahne, die frischen Tomaten? Ulla meinte - allesschön und gut - aber Paprikaschoten wären bei ihr auch immer dabei.

Ich habe danach viele italienische Kochbücher gelesen und festgestellt,dass es das Ragú Bolognese überhaupt nicht gibt!!!Jeder italienische Kochhat seine Version dieses klassischen Gerichts. Und da jeder natürlichseinen eigenen kleinen Vogel für die Taube des heiligen Geistes hält, habeich nach und nach meine ganz eigene, ein wenig fülligere Versionentwickelt. Also sei´s denn. Man braucht dazu:

500 g gehackten Ochsen, evt. ein wenig geräucherten Speck
1 große Zwiebel
1 - 2 geriebene Möhren
1 Zucchini
3 - 4 kleingehackte Tomaten (die aus der Dose tuns im Winter auch)
1 - 2 Pfefferschoten
1 Glas Rotwein
2 Knoblauchzehen
Oregano, Chili, Salz und Pfeffer, ein wenig Tomatenpüree
Anfangen tuts natürlich mit dem "Gemüse": Zwiebel klein hacken, Möhrenschälen und reiben, Zucchini in Stäbchen schneiden, Pfefferschotenzerkleinern, Knoblauchzehen enthäuten. Alles klar?

Im Topf ein wenig Olivenöl erhitzen und hier die Zwiebel mit 2 großenTeelöffeln Oregano und 2 großen Teelöffeln Chili anbraten und verrühren.Jetzt das Fleisch hinzugeben und die 2 Knoblauchzehen (gehackt oderzerdrückt) hinzufügen. Ein wenig brutzeln lassen und dann die Möhren,Pfefferschoten und Tomaten dazugeben. Bei frischen Tomaten sollte manvielleicht zu diesem Zeitpunkt ein wenig Wasser hinzufügen. Bei Dose ist ansich genügend Flüssigkeit vorhanden. Nach ungefähr 10 - 15 Minuten dieZucchinistäbchen einstreuen und gleichzeitig ein Glas Rotwein zum Gerichtgeben. Mit Salz, Pfeffer und evt. ein wenig Tomatenpüree abschmecken. Ansich ist jetzt basta!, aber das Ragú gewinnt an Geschmack wenn man es nochmindestens 30 Minuten oder noch mehr köcheln lässt.

Dazu gehören meiner Meinung nach entweder Spaghetti oder noch besserFettucine (hausgemachte mit Spinat)...oder man macht eine Lasagne daraus..
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